„Am darauffolgenden Morgen ging es zügig los zu unserem ersten großen, unverhofft sehr abenteuerlichen und gewagten Ausflug zum Cañón de Autisha. Nach über 2 Stunden Buckelpiste in den Andenausläufern mit der Cousine meines Gastbruders als wohl geübte Rallye Pilotin kamen wir gegen 11 Uhr am Zielort an, wo uns lediglich noch ein kurzer Fußmarsch von 10 Minuten erwartete. Anschließend ging es dann gleich recht heikel los. Ohne professionelle Tour, ohne Guide, ohne Sicherung hangelten wir uns an den angebrachten Seilen 2-3m herab. Puhh, das war nicht ganz ungefährlich. Der Weg, an den breiteren Stellen vielleicht 1,5m breit, grenzte an tiefen Abgrund.
Nach dieser überwundenen Etappe ging es dann in einen dunklen Schacht, Leiter für Leiter schätzungsweise um die 30m runter. Während Hannah ihre Angst oben am schmalen Bergpfad überwinden musste, war mir nicht ganz wohl in den dunklen, schmalen Schächten und Gängen. Aber glücklicherweise schafften wir es auch über die letzte wackelige Holzkonstruktion, zur erwarteten Wasserfontäne, welche mit schierer Urgewalt aus dem Berg geschossen kam. Darunter bildete sich eine kleine, wahrlich eiskalte Lagune.
Ein wirklich atemberaubender Anblick und kurz reingetaucht ins kühle Nass! Aber Achtung, weit weg vom Ufer oder gar unter den Wasserfall sollte man sich nicht wagen, die Kräfte, die wirken sind enorm! So ging es nach einigen wunderbaren Momenten und wunderschönen Fotos den Abenteuer-Track wieder hinauf. Und ja wir gelangten unverletzt wieder zurück zum Auto. Auch die Murcielagos, die Fledermäuse, haben sich in den dunklen Katakomben von uns ferngehalten. Und so waren wir letztendlich alle erschöpft, aber froh diese Herausforderung, diese Konfrontation mit Ängsten, gemeistert zu haben und dafür belohnt worden zu sein…“