Haew Suwat Wasserfall im Khao Yai Nationalpark

Khao Yai Nationalpark – Unser Thailand Geheimtipp für Naturliebhaber

Unberührte Natur, wildlebende Elefanten und wenige Touristen. Was zunächst vielleicht wie eine unrealistische oder gar utopische Beschreibung einer Thailand Reise klingt, lässt sich im Khao Yai Nationalpark tatsächlich finden. Im üppigen Grün Zentralthailands östlich von Bangkok liegt diese Perle der Natur, die dich abschalten lässt von der hektischen, überfordernden Welt der pulsierenden Hauptstadt.

Reisedaten Thailand

Reisezeit: Dezember-Februar 2023/24
Reisedauer: 2 Monate
Unterkunftsart: Hostels und Apartments

Wenn du Thailand abseits der üblichen Touristenrouten entdecken willst und dich auch so nach Natur sehnst wie wir, solltest du dir diesen Thailand Geheimtipp, den Khao Yai Nationalpark, unbedingt notieren. Und ja, du hast richtig gelesen – wenn du hier ein lautes Trompeten durch den Dschungel schallen hörst, bist du auf den Spuren von wilden Elefanten.

Leguan im Khao Yai Nationalpark
Leguan im Khao Yai Nationalpark
Spinne im Khao Yai Nationalpark
Jap, Spinnen sind auch Natur 😉

Was den Khao Yai Nationalpark in Thailand so besonders macht

Der Khao Yai Nationalpark scheint, obwohl es sich um den ersten Nationalpark in Thailand handelt, unter internationalen Touristen wenig bekannt.

Die Artenvielfalt ist gigantisch – von exotischen Nashornvögeln über mysteriöse Spinnen bis zu vom Aussterben bedrohten Gibbons.

Zahlreiche Wasserfälle bringen Abwechslung in einen Tag in der Natur zwischen wilden Tieren und uralten Bäumen.

Der Khao Yai Nationalpark ist, neben dem Kui Buri Nationalpark im Süden, einer der zwei letzten Orte in Thailand, an denen freilebende Elefanten gesichtet werden können. Zum Zeitpunkt unserer Reise lebten allerdings leider nur 100-200 Elefanten in Khao Yai.

Für eine abwechslungsreiche und naturnahe Zeit in Thailand wartet keine beschwerliche und lange Anreise, denn der Khao Yai Nationalpark ist einfach zu erreichen.

Buddhistische Mönche im Khao Yai Nationalpark

Von Bangkok zum Khao Yai Nationalpark

Der einfachste und günstigste Weg zum Khao Yai Nationalpark führt dich mit dem Kleinbus innerhalb von etwa drei Stunden von Bangkok (Mochit Van Terminal) in die kleine Stadt Pak Chong, die aus kaum mehr als einer Hauptstraße voller Tankstellen, wenigen Unterkünften und vielen geschlossenen Restaurants besteht. Touristisch hat Pak Chong selbst nichts zu bieten, aber das Städtchen, in der kaum ein Einwohner Englisch spricht, ist der ideale Ausgangspunkt, um den rund 25 Kilometer entfernten Khao Yai Nationalpark zu besuchen.

Das Busticket von Bangkok nach Pak Chong kannst du ganz entspannt vorab auf hier auf 12go.asia buchen. Wir teilten uns den 20-Sitzer mit zwei Locals. Okay, dachten wir, wir sind wohl wirklich auf dem Weg zu einem echten Thailand Geheimtipp.

Alternativ besteht die Option, sich schon in Bangkok oder direkt in Pak Chong ein Auto zu mieten, um den Khao Yai Nationalpark als Selbstfahrer zu erkunden. Gerade wenn du mit zwei bis vier Personen unterwegs bist, kann diese Variante durchaus sinnvoll sein. Im weiteren Verlauf dieses Beitrages komme ich nochmal auf diese Variante zurück.

Der Khao Yai Nationalpark ist ein absoluter Thailand Geheimtipp

Unser Unterkunftstipp für den Khao Yai Nationalpark

Eine bunte und reichhaltige Auswahl an Unterkünften wie in Bangkok, Chiang Mai oder Koh Phangan erwartet dich in Pak Chong nicht. Ist die Auswahl kleiner, fällt die Wahl oftmals leichter. Und wir haben mit unserer Wahl in Pak Chong voll ins Schwarze getroffen. Im More than Sleep Hostel* triffst du auf englischsprachiges Personal, das eine unfassbare Hilfe bei der Planung ist. Die Zimmer und Bäder sind picobello-sauber und geräumig, ein kleines Frühstücksbuffet ist im unschlagbar günstigen Preis inbegriffen und du kannst dort direkt Touren in den Khao Yai Nationalpark buchen.

Wir haben eine Nacht im More than Sleep Hostel* verbracht:

Tagestour im Khao Yai Nationalpark

Es dämmerte gerade, als uns der kühle Fahrtwind auf der mit zwei Sitzbänken ausgestatteten Ladefläche des Pickups um die Ohren peitschte. Dass es am heutigen Tag frisch werden könnte, wollten wir unserem Guide (von Greenleaf Tours) zuvor nicht glauben. Hoffnungsvoll stimmte mich die Tatsache, dass unsere Gruppe lediglich aus sechs Personen bestand, umtreibt mich doch immer eine akute Angst vor Menschenmassen, sobald ich auch nur an eine geführte Tour denke. Weniger Hoffnung schenkte mir unser Guide mit der Aussage, dass die Wahrscheinlichkeit, wilde Elefanten zu sichten bei 50 Prozent liegt. Autsch! Den Stich ins Herz hatte ich nicht erwartet. Doch tief im Innern glaubte ich fest an unser Glück.

Von Affen und Vögeln

Zunächst aber mussten die Stulpen über Füße und Unterschenkel zum Schutz gegen Blutegel angezogen werden. Ein fotogener Makake schaute uns vom Geäst über uns interessiert dabei zu. Plötzlich schallte ein bedrohlich anmutender Flügelschlag durch den Wald und trieb unsere Augen sofort gen Himmel: Ein Doppelhornvogel (Great hornbill). Kurzum rannte unser Guide zum Wagen, den seine Frau steuerte, schnappte sich ein Teleskop und forderte uns mit einem „Hurry up, quickly, quickly!“ zum Rennen auf, um den Vogel zu verfolgen. Im Laufe des Tages wurden wir noch mehrfach mit diesen Aufforderungen vorangetrieben, damit die Guides sicher alles gegeben hatten, um das Bestmögliche aus unserem Tag herauszuholen.

Makakenmännchen im Khao Yai Nationalpark

Dschungelmarsch im Khao Yai Nationalpark

Kaum sind wir wieder auf die Ladefläche gesprungen, ging es schon wieder runter. Und dann hieß es: Rennen! Warum? Das wussten wir zu diesem Zeitpunkt auch noch nicht. Eine morgendliche Sporteinheit war es allemal. Mehr auch nicht, denn die Elefanten, die Gerüchten zufolge dort gegrast hatten, waren schon verschwunden. So machten wir uns weiter zum Hew Suwat Wasserfall, der kurz hinter uns von einer riesigen Reisegruppe aus Fernost geentert wurde. Wegen einiger Todesfälle ist das Schwimmen hier mittlerweile untersagt. Obwohl sich die Kaskade wunderschön die Umgebung einfügt, lädt das bräunliche Nass allerdings auch nicht zum genüsslichen Bad ein.

Hew Suwat Wasserfall im Khao Yai Nationalpark in Thailand

Nach einer verdammt leckeren Stärkung in Form von frischer Wassermelone und Cashew Nut Reis mit Tofu verließen wir endlich das Fahrzeug für eine längere Zeit, um im Gänsemarsch durch den dichten Dschungel zu wandern. So leise und doch so laut. Wenn du jeden Schritt mit Bedacht setzt und das Gebrüll von Gibbons durch das Geäst schallt, merkst du, wie viel Leben die Natur besitzt. Sie beschenkte uns in diesem Moment allerdings nicht mit dem Glück, die extrem seltenen Gibbons nicht nur zu hören, sondern auch mit eigenen Augen zu sehen.

Dschungel-Trekking im Khao Yai Nationalpark in Thailand

Dafür brachten wir eine Makaken-Großfamilie kurze Zeit später mit unserer Anwesenheit in helle Aufregung. Der Grund für die Alarmbereitschaft des Alpha-Männchens waren die zahlreichen kleinen Jungen, die im Gestrüpp Verstecken spielten.

Makake im Khao Yai Nationalpark

Elefantenglücksspiel

Der Gedanke an wilde asiatische Elefanten – er klopfte ständig mein Bewusstsein wach. Werden wir an diesem Tage noch vom Glück der Natur geküsst? Ich bin mir sicher, ich war nicht alleine mit diesem Gedanken. Die letzten zwei Stunden der Tour waren angebrochen und die Sonne stand bereits nicht mehr hoch am Himmel. Die Frau unseres Guides, ebenfalls Rangerin, hielt am Straßenrand, den wir uns mit einer Hand voll weiteren Pickups teilten, die gebannt auf das Erscheinen der offenbar im Wald befindlichen Elefanten warteten. Plötzlich schallte ein lautes Trompeten wie ein Echo durch das Geäst. Gefolgt von einem weiteren Ruf. Unser Wagen setzte sich in Bewegung, vielleicht konnten die beiden im Fahrerraum die Richtung besser orten, denn alle anderen Fahrzeuge blieben stehen.

Im Folgenden drehten wir ständig um, einem Wendemanöver folgte das nächste. Nervosität lag in der Luft. Und Schweigen. Mit dem Sonnenuntergang ließen wir den Khao Yai Nationalpark hinter uns. Es hat nicht sollen sein. Unsere Reise durch Afrika hatte uns schließlich gelehrt: In der Natur ist nichts vorhersehbar. Ich schloss Frieden mit dem heute ausbleibenden Glück.

Elefanten Comic
Hier sollte eigentlich ein Elefantenfoto sein. Die hier sind doch auch schön, oder?

Bis ich im Zug von Pak Chong zurück nach Bangkok von meinem Sitznachbar angesprochen wurde: „Ihr wart doch eben auch im Nationalpark, oder? Habt ihr die Elefanten gesehen?“
Ich blickte ihn mit offenem Mund und großen Augen an: „Ehm, nein? Du schon?“
„Ja, ich habe euch gesehen, wie euer Auto 30 Sekunden, bevor sie die Straße gekreuzt haben, weggefahren ist.“
Er zeigte mir ein Video auf seinem Handy von einer Elefantendame mit Baby. Äußerlich zeigte ich mich freudig. Innerlich sackte ich zusammen.

Kosten: 1.500 Baht pro Person (ca. 39 Euro) | 400 Baht (ca. 10 Euro) pro Person für den Eintritt in den Nationalpark inklusive

Großer Nashornvogel im Khao Yai Nationalpark
Doppelhornvogel (Great Hornbill)
Schlange im Khao Yai Nationalpark
Eine giftige Schlange, deren Namen wir nicht wissen

Alternative für wilde Elefanten in Thailand: Kui Buri Nationalpark

Wir haben die Tragik nicht auf uns sitzen lassen und unser Elefantenglück einige Wochen später ein weiteres Mal herausgefordert. Mit Erfolg! Im Kui Buri Nationalpark, der etwa 90 Fahrminuten von Hua Hin entfernt liegt, stehen die Chancen, wilde Elefanten zu sichten, weitaus höher. Zwar ist der Kui Buri Nationalpark auch noch Heimat weiterer Tierarten, wie z.B. Gauren oder Gibbons, aber die Touren, die dort angeboten werden, sind sehr stark auf das Sichten von wilden Elefanten ausgerichtet.

Was uns hier besonders gut gefallen hat: Im Gegensatz zum Khao Yai Nationalpark findet hier keine Hetzjagd nach Elefanten statt. Vielmehr wartet man geduldig in der Natur und beobachtet gemeinsam mit den Rangern die Umgebung. Wie wir auf unserer Afrika Reise gelernt haben, ist das meist der größere Erfolgsgarant und noch dazu angenehmer für Tier und Mensch.

Es ist nicht möglich, mit dem eigenen Fahrzeug in die Wildlife Area (dort, wo sich die Elefanten aufhalten) zu fahren. Du kannst mit einem Mietwagen oder -roller anreisen, steigst aber dann in einen offenen Pick-Up mit Fahrer und Ranger um. 

Zeit: Geöffnet zwischen 14 und 18 Uhr, da die Sichtungschancen am höchsten sind. Der Kui Buri Nationalpark ist also ein entspannter Halbtagesausflug von Hua Hin.

Kosten: 200 Baht Eintritt p.P. (ca. 5€) | 850 Baht pro Pickup mit Guide (ca. 22€) . Es ist also lohnenswert, sich mit mehreren Personen zusammenzuschließen.

Abseits der wilden Elefanten hat der Kui Buri Nationalpark nicht so viel zu bieten wie der Khao Yai Nationalpark.

Wilde Elefanten im Kui Buri Nationalpark in Thailand
Im Kui Buri Nationalpark in der Nähe von Hua Hin kann man wilde Elefanten sehen

Herrlich! Ehrlich?

Dass der Thailand Geheimtipp Khao Yai Nationalpark herrlich ist, steht außer Frage. Was für uns nicht außer Frage steht, ist die Entscheidung, ob es besser ist, den Khao Yai Nationalpark geführt oder auf eigene Faust zu bereisen.

Hätten wir vorher gewusst, welch gute Straßenverhältnisse im Khao Yai Nationalpark vorzufinden sind, wären wir mit einem Mietwagen als Selbstfahrer unterwegs gewesen. Für den ersten größeren Ausflug in einem uns unbekannten Land entschieden wir uns ausnahmsweise für eine geführte Tour, die zwar mit viel Liebe und Mühe organisiert wurde, uns als langsame Reisende letztlich aber zu hektisch und unflexibel war. Da wir viele Monate in Afrika als Selbstfahrer im Linksverkehr verbracht haben (Achtung: In Thailand herrscht nämlich Linksverkehr!), hätten wir die notwendige Erfahrung in jedem Fall mitgebracht. Solltest du dir den Linksverkehr und das Wildtiersuchen nicht zutrauen, ist eine geführte Tour die bessere Wahl. Das More than Sleep Hostel* war uns für die Organisation eine große Hilfe.

Für welchen Weg durch den Khao Yai Nationalpark du dich auch entscheidest, wir wünschen dir alles Glück von Mutter Natur, dass du nicht nur das Trompeten der majestätischen Elefanten hörst, sondern sie auch in all ihrer Wildheit siehst.

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Reiseautorin Hannah Hülsmann von Generation World
Hannah

Hey, ich bin Hannah - Gründerin von Generation World, meinem Herzensprojekt. Meine Idee von Generation World entstand intuitiv und ist mittlerweile zu einem Teil meiner Berufung geworden. Das Schreiben über unsere Reisen bedeutet für mich Kreativität und Freiheit. Deshalb bin ich richtig glücklich darüber, 2021 mein erstes Buch, Pachamama - Reise ins Unbekannte, veröffentlicht zu haben.

Wäre doch viel zu schade, wenn ich all die Erlebnisse nur für mich behalte, oder? Also komm mit uns auf Reisen!

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