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Wer denkt bei einer Thailand Reise nicht sofort an paradiesische Strände und die Megametropole Bangkok? Während es die meisten gen Süden auf die zahlreichen traumhaften Tropeninseln zieht, ist Nordthailand von üppig grünen Berglandschaften authentischer Thai-Küche und angenehmerem Klima gezeichnet. Zwar sind die Hauptreiseziele Nordthailands, Chiang Mai und Pai, nicht minder bekannt unter Backpackern, dennoch empfanden wir die Gegend als deutlich ruhiger und touristisch weniger überlaufen. Ein eindeutiger Beweis dafür, den du selbst zu spüren bekommen wirst: Gerade die älteren Thais sprechen in Nordthailand kaum Englisch.
Reisedaten Thailand
Reisezeit: Dezember-Februar 2023/24
Reisedauer: 2 Monate
Unterkunftsart: Hostels und Apartments
In Nordthailand triffst du auf eine wunderbare Symbiose aus Natur und Kultur. Wie du beide Facetten in der Gegend rund um Chiang Mai und Pai in Fülle erleben kannst, zeigen wir dir in diesem Blogbeitrag.
Was Nordthailand vom Rest des Landes unterscheidet
- Das Klima in Nordthailand ist deutlich trockener und kühler als auf den Inseln oder in Bangkok.
- Die Locals sprechen seltener und weniger gut Englisch.
- Die Preise für Unterkünfte sind tendenziell etwas günstiger.
- Im Norden Thailands, insbesondere im Dreiländereck von Thailand, Myanmar und Laos kommen Kulturinteressierte mehr auf ihre Kosten.
Was du in Chiang Mai (Nordthailand) erleben kannst
Chiang Mai ist mit Abstand die größte Stadt in Nordthailand und definitiv trubeliger und weitläufiger als ich es geglaubt habe. Wirfst du dich hinein ins Stadtzentrum, hältst du vermutlich all meine oben genannten Vorzüge dieser Gegend für falsch. Denn hier reiht sich eine Partylocation an die nächste. Hippe Cafés, Yoga-Studios und Restaurants mit internationalen Speisen sorgen für ein breites Angebot für alle Vorlieben.
Unsere Unterkunft in Chiang Mai:
Lanna House Lanna Hut auf Booking.com*
Wer wie ich eine Schwäche für besondere Textilien im Batik-Look oder in Tribal-Mustern hat, sollte auf dem Night Market in Chiang Mai unbedingt zuschlagen. Ich habe mich mehr als einmal über meinen Irrglauben geärgert, es würden NOCH bessere Märkte im Laufe unserer Thailand-Reise folgen.
Doch abseits der feierintensiven Straßen kannst du auch in Chiang Mai die reiche Kultur und die idyllische Natur von Thailands Norden finden.
1. Thai-Kochkurs
Oft wird behauptet, dass bei nichts anderem das Leben der Menschen in einem fremden Land so greifbar wird wie beim Essen. Dem kann ich in diesem Fall absolut zustimmen. Thailand hat viele Seiten – so auch die köstliche Thai-Küche. Feurig-scharfe Aromen mit saurem Pfiff und süßer Note sorgen noch stärker für eine Geschmacksexplosion in deinem Gaumen, wenn du es selbst zubereitest.
Wir möchten dir von Herzen den Thai-Kochkurs von Aek und Nok (Aromdii Cooking School) empfehlen. Los geht’s auf dem lokalen Kad Kom Market, wo die Zutaten für die zuvor ausgewählten 5 Gerichte (!) gemeinsam eingekauft werden. Aek erklärte uns, dass wir für den beliebten Papaya Salad eine sehr junge Papaya ohne gelbes Fruchtfleisch brauchen und dass Tofu oft in Kurkuma eingelegt wird, damit eine ansehnliche gelbe Außenschicht entsteht. Wie der Zufall es wollte, bestand unsere Kochgruppe von fünf Leuten komplett aus Vegetariern – gar kein Problem, wenngleich Aek uns zu verstehen gab, dass die echte Thai-Küche, entgegen mancher Annahme, alles andere als vegetarier-freundlich ist. Auf dem Land, dort wo Aek aufgewachsen ist, gibt es kein Tofu. Wer sich streng vegetarisch ernähren möchte, sollte stets auf die nicht direkt offensichtliche Fischsoße achten, die in vielen klassischen Thai-Gerichten verwendet wird. Sage vorher besser explizit Bescheid, wenn dass du das nicht möchtest.
Auf geht’s an das Schneidebrett und an den Wok. Übrigens kommt die Thai-Küche fast komplett ohne Salz aus, da die oft verwendete Sojasoße bereits einen hohen Salzgehalt aufweist. Erschreckend war für uns die Erkenntnis, wie viel Zucker unsere Lieblingsgerichte wie Pad Thai oder Massaman Curry so verdammt lecker machen. Da freut sich die Hüfte.
Hast du dich auch schon mal gefragt, warum die Bestellung in Thai-Restaurants, wohlgemerkt in Thailand, immer so ratzfatz auf dem Tisch steht? Das liegt an der Zubereitungsmethode. Wegen der meist brütenden Hitze gibt es keine langen Garprozesse. Stattdessen wird alles, was ein Curry oder ein Nudelgericht braucht, kurz und schmerzlos in einem Wok angebraten.
Nach dem Kochkurs haben sich unsere Bäuche so voll gefühlt wie an Weihnachten. Und das Wichtigste: Es war köstlich! Obwohl wir selbst den Kochlöffel geschwungen haben 😁.
- Kosten: 800 Baht p.P. (ca. 20€) für 5 Stunden und mit allen Gerichten – Wahnsinn, oder?
2. Doi Suthep Nationalpark auf eigene Faust
Idyllische Wasserfälle, imposante Tempel, grüne Berglandschaften und guter regionaler Kaffee. Für einen abwechslungsreichen und entspannten Tagesausflug auf eigene Faust in Chiang Mai empfehlen wir dir den Doi Suthep Nationalpark, der direkt am Rande der Stadt liegt. Wenn du auch lieber mit maximaler Flexibilität unterwegs bist, miete dir einfach für einen Tag einen Roller oder ein Auto. Wir haben uns, da wir zu dritt unterwegs waren, in diesem Fall für ein Auto entschieden, was uns nur 1.000 Baht (ca. 25€) gekostet hat. Alternativ kannst du auch offizielle rote Sammeltaxen nehmen, um von Ort zu Ort zu hüpfen. Das geht auf Dauer allerdings nicht nur auf die Flexibilität, sondern auch ganz schön aufs Geld.
Unsere Stopps für einen Tag im Doi Suthep Nationalpark:
- Huai Kaeo Wasserfall (kein Eintritt)
- Wat Phra That Doi Suthep Tempel mit Ausblick über Chiang Mai (30 Baht p.P.)
- Hmong Doi Pui Village. Im Dorf des Hmong-Volkes erwarten dich zunächst viele touristische Marktstände, die aber bei Weitem nicht so ansehnlich sind wie die in Chiang Mai. Schöner ist der Doi Pui Waterfall Park mit beeindruckenden Blumenfeldern (20 Baht p.P.) und das Hmong Doi Pui Family Café (20 Baht p.P.). Dort kannst du den lokal angebauten Kaffee mit wunderschönem Blick über das grüne Tal und die Berge genießen.
- Doi Pui Viewpoint zum Sonnenuntergang mit Blick auf den höchsten Berg Thailands (Doi Ithanon – knapp 2.500m)
Was du in Pai (Nordthailand) erleben kannst
Hat hier jemand Hippie-Vibes gesagt? Überall auf der Welt ziehen mich diese chilligen Orte, in denen Reggae durch die Gassen schallt und jeglicher Stress meilenweit weg zu sein scheint, magisch an. Pai in Nordthailand ist einer dieser Orte. Ich kann jeden verstehen, der hier für einige Wochen oder Monate hängen bleibt und sich fernab der Massen ein schönes Leben macht.
Doch auch mit weniger Zeit, kannst du die wunderschöne Natur rund um Pai genießen. Abermals grüne Berglandschaften paaren sich hier mit endlosen Reisfeldern, schroffen Canyons und heißen Quellen. Auch hier haben wir uns für 1.000 Baht einen Wagen geliehen. Roller gibt es (für ca. 200 Baht) selbstverständlich auch in Pai an jeder Ecke. Was ich in Pai besonders geliebt habe, ist das angenehme Klima, das wegen der Höhenlage in unseren Wintermonaten schön warm am Tag und kühl am Abend ist.
Unsere Unterkunft in Pai:
JJ&J Garden auf Booking.com*
3. Sai Ngam Hotsprings
Mitten in der Natur in heißen Quellen baden? Das kannst du an mehreren Orten rund um Pai. Allerdings ist der Eintritt zu den Sai Ngam Hotsprings mit 400 Baht unverhältnismäßig teuer geworden und lohnt sich unserer Meinung nach nur, wenn du mindestens einen halben Tag dort verbringst und dir auch den Pam Bok Wasserfall anschauen möchtest, der im Ticketpreis inklusive ist. Wir haben uns dagegen und stattdessen für die im folgenden beschriebenen Spots entschieden.
4. Doi Kiew Lom Viewpoint
Vollkommen kostenlos kannst du das üppig grüne Nordthailand von diesem Aussichtspunkt aus bestaunen. Von hier haben wir das erste Mal unsere kleine Drohne gestartet, einfach tausend Töne Grün wohin das Auge reicht.
5. Bamboo Bridge
Mein persönliches (fotografisches) Highlight in Pai liegt wenige Kilometer hinter dem Pam Bok Wasserfall. Pittoreske Fotomotive findest du in den weitläufigen Reisfeldern, durch die kilometerlange Bambusstege führen, zuhauf. Schaue den Reisbauern bei der Arbeit zu – wie ein Deutscher auf der Baustelle 😁 – und erkunde die kleinen, rustikalen und verwachsenen Tempel am Ende der Felder.
Überraschenderweise ist die Bamboo Bridge noch nicht zu touristisch und wenig kommerzialisiert. Man könnte vermuten, dass der dort angebaute Reis selbstverständlich offensiv verkauft wird. Fehlanzeige! Oder, dass das Fliegen mit einer Drohne verboten sei. Wider Erwarten zeigte uns die Dorfbewohnerin, die wir fragten, nicht die geringste Ablehnung. Vielleicht lag dies daran, dass auf keine andere Weise die mit viel Liebe zum Detail verrichtete Feldarbeit gesehen werden kann. Denn erst von oben, erkannten wir mit Hilfe unserer Drohne, dass sich im Reisfeld ein Motiv einer Frau verbirgt. Wie cool ist das denn?
- Eintritt: 30 Baht p.P.
6. Pai Canyon
Von Reisfeldern in tiefe Schluchten. Der Pai Canyon ist ein beliebter Spot für den Sonnenuntergang, aber auch vorher einen Besuch wert. Eigentlich ist Klettern laut der Beschilderung verboten, aber jeder, der es nicht mit Höhenangst zu tun hat – also gefühlt jeder außer ich – tut es. Hier solltest du wirklich oberste Vorsicht walten lassen, denn die Pfade sind sehr schmal, extrem staubig und dadurch sehr rutschig. Und auch hier ist ein außergewöhnlicher und komplett legaler Spot für Drohnenpiloten!
- Eintritt: kostenlos, optional Spenden
Schluss mit nervigen Abhebegebühren im Ausland! Seit Jahren nutzen wir auf unseren Reisen das kostenlose Girokonto mit Visa Debit Card der DKB*. Damit kannst du weltweit kostenlos Bargeld an Automaten abheben und bezahlen. Richtig nice: Das DKB Girokonto kann als Partnerkonto eröffnet werden, sodass ihr beide eine Visa Debit Card bekommt und das gleiche Konto nutzt. Alle Infos und Vorteile gibt’s hier.
7. Big Buddha
Auf dem Weg zu unserem auserkorenen Sunset-Spot tauchte urplötzlich einfach ein Elefant als Verkehrsteilnehmer auf der Gegenfahrbahn auf. Völlig entgeistert von diesem unerwarteten Anblick, erkannten wir erst nach ein paar Sekunden, dass der Elefant von einer thailändischen Reiterin geführt wird. Ein paar hundert Meter weiter passierten wir ein sogenanntes Elephant Camp. Okay, das ist die Erklärung. Direkt im Anschluss kam uns allerdings ein Polizeiwagen samt Blaulicht entgegen, was ein sehr ungewöhnliches Bild in Thailand ist. Wurde der Elefant tatsächlich…geklaut? Wir werden es wohl nie erfahren.
Den Sonnenuntergang genossen wir im Angesicht einer riesigen weißen Buddha-Statue, die sich mitten im Berghang surreal in die Landschaft einfügt. Hier kann es dabei schon etwas voller werden…
- Eintritt: kostenlos
Normalerweise geben wir sehr selten Restaurant-Tipps, aber hier können wir nicht widerstehen. Wenn am Ende eines langen Tages in der Natur dein Magen nach leckerem und günstigen Thai-Food schreit, solltest du schnurstracks in Na’s Kitchen gehen – und hoffen, dass die Schlange nicht ganz so lang ist.
Herrlich! Ehrlich?
Hand aufs Herz – natürlich liegen Chiang Mai und Pai nicht vollkommen abseits touristischer Pfade. Die ständige Präsenz anderer Reisender in einem sehr beliebten Reiseziel wie Thailand, hat uns im ganzen Land etwas missfallen. Seitdem wir dauerhaft mit dem Backpack reisen, ist es uns in keinem anderen Land so schwergefallen, authentischen Kontakt zu den Locals zu finden. Nichtsdestotrotz haben wir uns in Nordthailand sehr wohl gefühlt, da wir am liebsten naturnah und in ruhigen Gefilden unterwegs sind. Es ist insbesondere die wunderbare Kombination aus Natur und Kultur in Nordthailand, die eine Reise abwechslungsreich und für uns vollkommen macht. Würdest du uns fragen, wo wir in Thailand nochmals längere Zeit verbringen möchten, würden wir ziemlich sicher mit Chiang Mai und Pai antworten.
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P.S. Wir trinken gerne Wein beim Schreiben 😉
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Hannah
Hey, ich bin Hannah - Gründerin von Generation World, meinem Herzensprojekt. Meine Idee von Generation World entstand intuitiv und ist mittlerweile zu einem Teil meiner Berufung geworden. Das Schreiben über unsere Reisen bedeutet für mich Kreativität und Freiheit. Deshalb bin ich richtig glücklich darüber, 2021 mein erstes Buch, Pachamama - Reise ins Unbekannte, veröffentlicht zu haben.
Wäre doch viel zu schade, wenn ich all die Erlebnisse nur für mich behalte, oder? Also komm mit uns auf Reisen!