Wie bereits angedeutet wurden wir von der Ausstattung in der Lodge im Tsavo East Nationalpark ziemlich überrascht. Ein Pool, WLAN, frisches Essen und fließendes Wasser inmitten der Wildnis? Natürlich waren wir auf der einen Seite begeistert und freuten uns über unerwarteten Luxus. Auf der anderen Seite stellten wir uns einige Fragen. Wie kommen all die frischen Lebensmittel tagtäglich hierher? Wie kann so eine Anlage genau hier gebaut werden ohne dass zig Bauarbeiter von wilden Tieren angegriffen werden? Wieso ist der Preis für all das was hier geboten wird nicht viel höher? Fragen auf die wir nicht wirklich Antworten haben, sondern nur Vermutungen anstellen können.
Ein unfassbar schlechtes Gewissen machte sich breit: Wir sind in einem Land, indem so viele Menschen unter Armut leiden und wir nächtigen mitten auf dem Land wie die Könige. Zwangsläufig kommen außerdem Zweifel an der Nachhaltigkeit und dem Wohl der wilden Tiere auf. Die meisten Arten sind doch ohnehin schon vom Aussterben bedroht. Oder unter anderem genau deshalb. Wir waren nur für einen Tag da, können es uns aus diesem Grund nicht anmaßen, Verurteilungen auszusprechen. Es mag sein, dass Lodges in dieser Art trotz allem nachhaltig arbeiten und den Tierschutz unterstützen. Schließlich entsteht dadurch auch die Chance, Menschen aus aller Welt den immensen Wert unseres Planeten nahezubringen und vielleicht auch zu sensibilisieren.
Es ist sehr schwierig für uns zu diesem Thema klar Stellung zu beziehen. Fest steht, dass wir unheimlich dankbar für diese tolle Erfahrung und das einmalige Erlebnis sind. Fest steht aber auch, dass man die Dinge hier äußerst kritisch hinterfragen sollte. Wir möchten nicht auf Kosten anderer Lebewesen leben. Sei es Mensch oder Tier. Was jeder von uns tun kann ist, fremde Zonen mit allergrößtem Respekt zu behandeln, indem wir beispielsweise keinen Müll liegen lassen oder weniger reichen Menschen als uns einen Teil abgeben. Schließlich lassen die Elefanten auch die Wasserbüffel vom selben Wasserloch trinken ;).