Trotz aller Dankbarkeit, mischten sich in unserem Unterbewusstsein auch andere, negativere Gefühle bei. Wie bereits im letzten Artikel beschrieben, zerriss uns der Gedanke ein wenig, dass wir einem sehr armen Land auf gewisse Art und Weise wertvolle Ressourcen rauben. So luxuriös, wie die „Zeltlager“ oder Lodges in den Nationalparks sind, sind teils nicht mal unsere ausgewählten Hotels. Wieso haben wir das Privileg für eine Übernachtung, die für uns eigentlich nur zweckmäßig sein sollte, einen Pool zur Verfügung zu haben, wenn die Einheimischen nicht einmal sauberes und fließendes Wasser haben? Es war irgendwie ein Gefühl von Scham, dass wir dies alles geboten bekamen, obwohl wir nicht einmal danach fragten.
Da wir nur für eine kurze Zeit dort waren, können wir es uns nicht anmaßen, Verurteilungen auszusprechen. Es mag sein, dass Betriebe in dieser Art trotz allem nachhaltig arbeiten und den Tierschutz auch mit unterstützen. Und schließlich entsteht dadurch auch die Chance, Menschen aus aller Welt den immensen Wert unseres Planeten nahezubringen und vielleicht auch zu sensibilisieren.
Auf den Besuch in einem Massai-Dorf verzichteten wir unter anderem aus den genannten Gründen. Im eigentlichen Sinne möchten wir keine Touristen sein, die Einheimische dafür bezahlen, damit sie sich uns zur Schau stellen müssen. Kommerz hin oder her. Wir möchten ehrlich, auf andere Weise helfen und wollen, dass die Massai so sein können, wie sie sind.