Morgens begab ich mich bereits um 7 Uhr mit dem Bus auf den Weg zur Schule. Es waren lange anstrengende Tage, jeweils von 8-11 Uhr und von 13-18 Uhr. Die übliche lange Mittagspause von 11-13 Uhr, in denen die Kinder nach Hause zurückkehrten um zu Essen, nutzte ich zusätzlich oft für mein privates Training. Entsprechend kehrte ich mittags selten heim, was sich aufgrund der Fahrt auch nicht wirklich lohnte. Ansonsten spazierte ich durch die Straßen, aß etwas und ruhte mich im Park aus. Glücklicherweise kamen allerdings sowohl Schulferien als auch ein mehr als berechtigter Streik der Lehrkräfte dazwischen, sodass ich letztendlich nicht die kompletten 6 Wochen durcharbeiten musste.

Deshalb waren mir auch vermehrt Freizeitaktivitäten und größere Ausflüge möglich. Es ging u.a. zum Machu Picchu und in den Dschungel Manú. Des Weiteren gab es ständige lokale, meist abendliche Aktivitäten über Proyecto Perú, der Organisation, die mir dieses Praktikum ermöglichte. Angebote, welche ich gerne wahrnahm und fleißig besuchte um neue Kontakte zu knüpfen. Koch-, Spiel- und Tanzveranstaltungen sollten den Volunteers und Reisenden das heimische Leben und die Kultur näherbringen. Es war immer eine total lockere, nette Atmosphäre und durch das gemeinsame Fremdsein und ähnlichen Herausforderungen war man direkt verbunden, egal ob man aus den USA, Australien, Frankreich, Belgien, Deutschland, Spanien oder wo auch immer herstammte. Diese Bekanntschaften und Erfahrungen haben das Potential einen zu prägen, einen zu verändern. Ich bin dadurch auf jeden Fall nach anfänglichen Schwierigkeiten sehr viel offener, selbstbewusster, kommunikativer und auch lockerer geworden. Und wer es noch nicht weiß: So lernte ich dort eines Abends Hannah kennen.