Selbstfahrer in Tansania: Safari im Tarangire Nationalpark auf einer Tansania Rundreise

Als Selbstfahrer in Tansania: Tarangire & Lake Manyara

Vielleicht denkst auch du, dass es als Selbstfahrer in Tansania nicht möglich sei, auf eigene Faust Safaris zu unternehmen und durchs Land zu reisen. Anders als in Südafrika, Namibia oder Botswana hat Tansania nicht gerade den Ruf als Individualreise- oder Backpacking-Ziel. Es kursiert sogar das Gerücht, dass es für Reisende verboten ist, sich als Selbstfahrer in Nationalparks zu begeben. Kleiner Spoiler: Wir haben es gemacht. Und zwar völlig legal.

Reisedaten Tansania

Reisezeit: August-September 2025
Reisedauer: 4 Wochen
Unterkunftsart: Camping, Homestays o.ä.

In Arusha liehen wir uns einen froschgrünen Geländewagen inklusive Dachzelt und düsten Richtung Tarangire Nationalpark, campten am Abend unterm Sternenhimmel zwischen wilden Elefanten und Hyänen in zirpender Geräuschkulisse, um am Folgetag noch die Wildnis des Lake Manyara Nationalparks zu durchstreifen.

Ob es eine gute Idee ist, als Selbstfahrer in Tansania auf Safari zu gehen und was es zu beachten gilt, möchten wir dir in diesem Beitrag erzählen.

Elefanten im Tarangire als Selbstfahrer in Tansania

Lügen, Mythen & Wahrheiten für Selbstfahrer in Tansania

Selten haben wir im Reisekontext so viele Gerüchte und Unsicherheiten gehört, wie beim Thema Self Drive Safaris in Tansania. Auch wir konnten zum Teil erst vor Ort an valide Aussagen kommen – durch Gespräche mit versierten Locals und letztlich unserer eigenen Erfahrung. Warum das so ist, wird schnell deutlich, wenn man sich einmal etwas intensiver mit dem Tourismus-Business in Tansania beschäftigt. Deshalb möchten wir dir zu Beginn erst mal klare Antworten liefern.

Self Drive Safaris in Tansania sind verboten.

Bullshit! Nirgends steht geschrieben, dass es für dich als ausländischer Reisender nicht erlaubt ist, selbst mit einem Fahrzeug in einen Nationalpark zu fahren. Die Registrierung am Gate läuft mit einer angenehmen Selbstverständlichkeit ab. Wer das behauptet, will dir aller Wahrscheinlichkeit nach, lediglich seine Safari-Tour verkaufen. Auch die Serengeti kannst du auf eigene Faust erkunden. Dass du dich an Verkehrs- und Verhaltensregeln halten musst, versteht sich von selbst.

Als Selbstfahrer in Tansania unterwegs zu sein, ist gefährlich.

Kann, muss aber nicht. Im regulären Straßenverkehr außerhalb von Nationalparks herrscht mitunter chaotischer Verkehr, der nicht mit europäischen Verhältnissen zu vergleichen ist. Hier gilt Vorsicht mit überholenden Fahrzeugen und Geduld bei etwaigen Polizeikontrollen. Diese laufen – unserer Erfahrung nach! – nicht so korrupt ab wie in Kenia (zum Blogbeitrag: Per Camping Roadtrip durch Kenia). Dennoch kamen wir um ein kleines Strafgeld für eine mögliche Geschwindigkeitsüberschreitung nicht herum. Achte in so einem Fall unbedingt darauf, dass dir der Polizist einen offiziellen Ausweis zeigen kann und mit einem Lasergerät gearbeitet wird. Im Bestfall bestehst du auf einen offiziellen Anzeigenbericht.

Als Selbstfahrer in Tansania solltest du allerdings geübt sein im Offroad-Fahren und ein Basic-Safari-Verständnis gepaart mit gesundem Menschenverstand mitbringen. Wir waren bereits in mehreren afrikanischen Ländern auf eigene Faust unterwegs und beherrschen den Umgang mit Wildlife inzwischen recht gut. Wenn gerade deine allererste Safari überhaupt bevorsteht, würden wir dir vom Selbstfahren in Tansania eher abraten, da die Tierdichte extrem hoch und die Wege allesamt unbefestigt sind. Für den Einstieg eignen sich Nationalparks in Südafrika oder Namibia eher.

Selbstfahrer Safaris sind in Tansania sind viel zu teuer.

Stimmt. Aus finanzieller Sicht ist es sicherlich nicht die lohnenswerteste Variante, eine Safari in Tansania zu unternehmen. Das liegt unter anderem daran, dass die Nationalparks eine Gebühr pro Fahrzeug erheben, die sich im Fall einer Gruppensafari pro Person entsprechend minimiert. Zudem liegen die Preise für Mietwagen in Tansania in einem absurden Bereich. Aus Umweltsicht keine schlechte Maßnahme, da in der Theorie auf diese Weise weniger Fahrzeuge im Park sind. Obwohl unser Konto ziemlich geblutet hat, war es uns wichtig, beide Erfahrungen zu machen: eine geführte Safari mit einem Guide und eine als Selbstfahrer in Tansania.

Buchtipp: Unser Reiseroman "Ubuntu - Durch Afrika zurück zum Wir"

Begleite uns auf unserer 7-monatigen Reise durch Afrika. Eine wahre Geschichte mit einer Botschaft, die in der aktuellen Zeit relevanter kaum sein könnte.

373 Seiten voller Abenteuer. Mit exklusiven digitalen Foto- und Videogalerien passend zur Geschichte.

Erhältlich als Taschenbuch (versandkostenfrei in Deutschland) und als eBook. Mit einem Kauf direkt bei uns unterstützt du ins in höchstem Maße. Danke!

Geländewagen für deine Safari als Selbstfahrer in Tansania

Ohne fahrbaren und geländegängigen Untersatz keine Self Drive Safari in Tansania. Und der war gar nicht mal so einfach zu organisieren. Da wir zu diesem Zeitpunkt bereits einen Tag im Ngorongoro Krater und über fünf Tage in der Serengeti unterwegs gewesen waren und unser Reisekonto alles andere als rosig ausgesehen hatte, wollten wir unseren Trip als Selbstfahrer in Tansania möglichst klein halten. Nun agieren die allermeisten Autovermietungen aber mit einer Mindestmietdauer von drei oder fünf Tagen.

Selbstfahrer in Tansania: Safari im Tarangire Nationalpark auf einer Tansania Rundreise

Über mehrere Ecken und WhatsApp Kontakte sind wir auf Car Rental 4×4 gestoßen, ein Unternehmen, welches übergreifend in Ostafrika agiert und sich auf eine Mietdauer von zwei Tagen eingelassen hat. Es handelt sich um einen absolut seriösen Anbieter, mit dem wir hervorragende Erfahrung gemacht haben. Die Übergaben liefen absolut ehrlich, kulant und ohne versteckte Kosten ab.

Kosten: 
868.000 Tansania-Schilling für 2 Tage (ca. 300 Euro)

Insider-Tipp: Meistens muss ein Mietwagen in Tansania bar bezahlt werden. Daher ist es extrem wichtig, eine Kreditkarte dabei zu haben, mit der du kostenfrei abheben kannst! Wir nutzen seit Jahren die Genial Card der Hanseatic Bank* und können dir diese kostenfreie Karte uneingeschränkt zum weltweiten Reisen empfehlen. So auch für Tansania. Damit kannst du weltweit kostenlos Bargeld an Automaten abheben und bezahlen. Richtig nice: Du kannst dein bestehendes Girokonto verknüpfen und musst kein neues eröffnen!

Reisekreditkarte Genial Card von der Hanseatic Bank

Ausstattung:
Doppeltank
Dachzelt
Schlafsäcke
Kühlbox (Strom über Zigarettenanzünder)
Gaskocher & Basic-Geschirr

Für eine Safari im Tarangire Nationalpark und im Lake Manyara Nationalpark ist ein Start und ein Ende in Arusha ideal.

Tarangire in Tansania ist bekannt für seine Baobab Bäume

Unser Self Drive Safari Plan im Überblick:
Tag 1 | 7 Uhr: Fahrzeuglieferung an Unterkunft in Arusha
Tag 1 | 8 Uhr: Abfahrt in Arusha
Tag 1 | 10 Uhr: Ankunft am Tarangire
Tag 2 | 9 Uhr: Abfahrt zum Lake Manyara
Tag 2 | 19 Uhr: Fahrzeugabgabe in Arusha

Tag 1 als Selbstfahrer in Tansania: Tarangire Nationalpark

Bei Nieselregen begaben wir uns auf die etwa zweistündige Fahrt über geteerte Straßen bis zum Gate des Tarangire Nationalparks, der etwas weniger besucht ist als die Serengeti oder der Ngongoro Krater, aber landschaftlich eine absolute Wucht ist. Verknorzte, uralte, gigantische Baobab-Bäume ragen gen Himmel – für mich immer wieder ein Anblick, der mich mit der Wildnis Afrikas verbindet.

Pünktlich mit unserer Registierung am Gate, die reibungslos funktionierte, stoppte auch der Regen und die Hitze ergriff uns im Geländewagen allmählich. Ein kurzer Schockmoment: Der Wagen sprang nicht mehr an. Ein hilfsbereiter, vorbeifahrender Guide sorgte aber kurzerhand für Erleichterung, als er herausfand, dass es sich lediglich um die Einstellung des Doppeltanksystems handelte. Einmal manuell umgestellt und es konnte weitergehen.

Elefant im Tarangire Nationalpark
Elefant auf Safari im Tarangire in Tansania

Denn die ersten großen Elefantenherden ließen nicht lange auf sich Warten. Mit viel Zeit im Gepäck beobachteten wir, wie sie sich spielerisch ihren Weg durchs beinahe ausgetrocknete Flussbett des Tarangire River bahnte und anschließend unseren Weg kreuzte. Wer elefantenerfahren ist, weiß, dass man niemals mit einem Fahrzeug eine Herde trennen oder den Weg abschneiden sollte. Trotz aller Vorsichtsmaßnahmen machten wir eine unerwartet nahe Elefantenbegegnung, die aber harmlos ablief.

Bei sengender Hitze legten wir eine Brotzeit an einem offiziellen Picknick-Spot ein. An solchen ausgezeichneten Stellen und an Campingplätzen sind auch Toiletten vorhanden. Lass aber niemals dein Essen aus den Händen, sonst wird es in Windeseile von den Pavianen und Meerkatzen weggeschnappt.

Blick vom Picknick-Spot auf den Tarangire River.

Wasser ist in dieser Zeit im Tarangire Nationalpark rar. Daher können an den wenigen Wasserstellen vermehrt Glücksmomente warten: Ein junger männlicher Löwe stolzierte zielgerichtet zu einem kleinen See, wo er in Gesellschaft zweier Strauße, mehrere Minuten trank. An derselben Stelle erwischten wir am folgenden Morgen ein Löwenpaar in flagranti.

Rechtzeitig am späten Nachmittag entschieden wir uns für den mit 1 nummerierten der zwei öffentlichen Campingplätze im Tarangire Nationalpark. Die Grbühr hierfür entrichtest du bereits bei der Registrierung am Gate. Die sanitären Einrichtungen sind für die Notdurft und eine abgespeckte Körperwäsche akzeptabel. Zum ausgiebigen Duschen eignen sie sich nicht. Für eine Nacht kein Problem, auch wenn wir durch den Staub und die Hitze verdreckt und verschwitzt waren.

Camping als Selbstfahrer in Tansania

Während wir zwei Packungen Instant Nudeln in den Topf schmissen, stattete uns ein junger Elefant nahe des Camps einen abendlichen Besuch ab, um sein Dinner friedlich in Form von Geäst zu sich zu nehmen – ein magischer Moment, den wir für ein paar Minuten allein mit dem wilden mächtigen Tier genossen. Die untergehende Sonne wurde von funkelnden Sternen abgelöst und wir konnten an diesem warmen Abend im Tarangire sogar die Milchstraße erahnen.

Kosten (Stand 2025): 
50 USD p.P. (Eintritt) + 30 USD p.P. (Public Camping) + 20.000 Tansania-Schilling für Fahrzeug

Informiere dich auf der Website von Tanzania National Parks über aktuelle Tarife

Gesichtete Tiere: 
Zebras, Giraffen, Gnus, Warzenschweine, Strauße, Impala, Meerkatzen, Paviane, Elefanten, Löwen, Kronenkraniche, Mangusten, Wasserbock, Perlhühner, Nashornvögel (Zazu)

Löwe am Wasserloch im Tarangire Nationalpark
Löwe beim nachmittäglichen Drink.
Löwe im Tarangire
Löwe nach morgendlichem Paarungsakt.

Tag 2 als Selbstfahrer in Tansania: Lake Manyara

Die frühen Morgenstunden nutzten wir, um uns per Game Drive in gemächlichem Tempo allmählich zum Parkausgang zu begeben. Denn mit einem bezahlten Tageseintritt verpflichtest du dich, vor dem Ablauf der 24-Stunden-Marke den Nationalpark zu verlassen.

Es wurde auch höchste Zeit, denn obwohl der Lake Manyara Nationalpark in direkter Nachbarschaft zum Tarangire Nationalpark liegt, nimmt die Autofahrt zum Gate im Norden des Lake Manyara mindestens eine Stunde in Anspruch.

Colobus Affe im Lake Manyara Nationalpark
Elefant im Lake Manyara

Rund um den Lake Manyara erwartet dich eine gänzlich andere Vegetation. Von dichtem dschungelartigem Wald, in denen diverse Primaten ihrem Alltag nachgehen, gelangst du langsam gen Seeufer, wo es überraschend staubig zugeht. Der Lake Manyara Nationalpark ist insbesondere bekannt für seine “Baumlöwen”, die unüblicherweise gerne auf Akazien klettern. Ein Verhalten, das sonst von Leoparden an den Tag gelegt wird. Doch unser Guide und Freund Willium, mit dem wir in der Serengeti unterwegs gewesen waren, machte unsere Hoffnung bereits zunichte. Es ist vielmehr eine Legende. Er selbst habe in vielen Jahren nur ein- oder zweimal einen Löwen am Lake Manyara gesehen – nicht im Baum.

Und so war es dann auch. Aber stell dir vor, du schaltest den Motor aus, machst es dir im Wagen gemütlich, packst deine Brotzeit aus und beobachtest dabei, wie ein kleiner Elefant keine fünf Meter neben dir genüsslich ein Blatt nach dem anderen mampft – in stiller Behütung seiner Elefantenmama. Auch ganz nett, oder?

Elefantenbaby auf Safari als Selbstfahrer in Tansania
Paviane im Lake Manyara Nationalpark

Das eingezeichnete Gebiet des Nationalparks hat uns in seiner Größe überrascht bis überfordert. Es ist nicht zu schaffen, an einem Tag bis ans südliche Ende des Sees zu gelangen. Unabhängig davon waren zu dieser Jahreszeit die meisten Wege jedoch auch durch Überschwemmungen versperrt. Selbst erfahrene Guides sagen aber, dass ein halber bis ein ganzer Tag im Lake Manyara Nationalpark vollkommen ausreicht.

Kosten (Stand 2025): 
50 USD p.P. + 20.000 Tansania-Schilling für Fahrzeug

Informiere dich auf der Website von Tanzania National Parks über aktuelle Tarife

Gesichtete Tiere: 
Elefanten, Elefanten, Elefanten, Paviane, Colobus Affen, Wasserböcke, Nilpferde, Impalas, Warzenschweine und diverse Vogelarten

Gesamtkosten für 2 Tage Self Drive Safari in Tansania

Achtung, festhalten! Jetzt kommt unser erschütternder Kassensturz (umgerechnet in Euro):
🚗 Mietwagen inkl. Camping- Equipment: 304,32€
⛽ Tanken: 47,04 €
🎟️ Eintritte & Gebühren: 238,87€
👮🏼‍♂️ Polizeistrafe: 10,30€
= 600,53€

Dein Beitrag für uns ❤

Mit unserer Arbeit sparen wir dir einen Reiseführer und geben dir aus erster Hand vollkommen kostenlos und mit viel Liebe unsere besten Reisetipps mit auf den Weg. Hier kannst du als Zeichen der Wertschätzung und Dankbarkeit etwas Trinkgeld hinterlassen.
P.S. Wir trinken gerne Wein beim Schreiben 😉

Pros & Cons als Selbstfahrer in Tansania

Mit der Ausfahrt aus dem Lake Manyara Nationalpark nahm uns ein atemberaubender Blick auf den Mount Meru in Empfang und begleitete uns bis zum Ende in Arusha. Für uns persönlich hat sich die Erfahrung als Selbstfahrer in Tansania gelohnt. Wir lieben es auf eigene Faust in der Wildnis unterwegs zu sein und sind dankbar dafür, was uns die Natur geschenkt hat.

Elefantenbulle am Lake Manyara in Tansania

Eine Safari als Selbstfahrer in Tansania ist aber definitiv nicht für jeden die richtige Wahl. Daher möchten wir mit einer kompakten Gegenüberstellung abschließen, um dir deine eigene Entscheidung zu erleichtern.

  • Selbstbestimmung des Tempos statt Hetzjagd bei Tagesgruppensafaris
  • Verhältnismäßig wilde Erfahrung, da wenig Selbstfahrer in Tansania unterwegs
  • Möglichkeit im Nationalpark zu zelten
  • Offroad- und Safarierfahrung ratsam
  • Meist teurer als geführte Safari
  • Verfügbarkeit nur in Arusha, daher manchmal weniger Flexibilität in der Planung

Wie hat dir der Beitrag gefallen? Gib uns doch hier unten Feedback oder stelle eine Frage.

Reiseautorin Hannah Hülsmann von Generation World
Hannah

Hey, ich bin Hannah - Gründerin von Generation World, meinem Herzensprojekt. Meine Idee von Generation World entstand intuitiv und ist mittlerweile zu einem Teil meiner Berufung geworden. Das Schreiben über unsere Reisen bedeutet für mich Kreativität und Freiheit. Deshalb bin ich richtig glücklich darüber, 2021 mein erstes Buch, Pachamama - Reise ins Unbekannte, veröffentlicht zu haben.

Wäre doch viel zu schade, wenn ich all die Erlebnisse nur für mich behalte, oder? Also komm mit uns auf Reisen!

0 Kommentare
Newest
Oldest Most Voted
Inline Feedbacks
Zeige alle Kommentare
Cookie Consent mit Real Cookie Banner