Bolivien - Copacabana Original - Die bolivianische Seite des Titicacasees

Titicacasee in Bolivien: Copacabana und Inseln

Copacabana – das gibt’s nicht nur in Brasilien. Sondern auch am Titicacasee in Bolivien, nur bedeutend einsamer, ruhiger und verträumter. Wir waren gespannt auf Bolivien und auf die uns bisher unbekannte Seite des Titicacasee. In die peruanische Seite des höchsten schiffbaren Gewässers auf Erden hatten wir bereits unser Herz verloren.

Hier zeigen wir dir, welchen Eindruck wir von Copacabana am Titicacasee hatten, was du unternehmen kannst und was du vorher wissen solltest.

Reisedaten Bolivien

Reisezeit: September 2017
Reisedauer: 7 Tage
Unterkunftsart: Hostel

Copacabana, Quta qawana oder Kotakawana?

Zur Herkunft des berühmten Namens gibt es mehrere Theorien. Zum einen gibt es die Annahme, der Name komme aus dem Aymara (indigene Sprache am Titicacasee). Quta qawana bedeutet dort wohl soviel wie „Sicht auf den See“. Eine andere Geschichte erzählt hingegen von einer androgynen Gottheit namens „Kotawakana“. Dieser war in der frühen Anden-Mythologie der Gott der Fruchtbarkeit, analog zu Aphrodite als griechische oder Venus als römische Gottheit.

Warum der Strand in Brasilien nun auch Copacabana heißt, verrät dieser Spiegel Artikel über Copacabana

Titicacasee in Bolivien oder in Peru?

Fragt man einen Bolivianer, so gibt es nur ein Copacabana. Und zwar die bolivianische Halbinsel am Ufer des Titicacasees. Viel hatten wir gehört von dieser oftmals als „schöner“ betitelten Seite des Titicacasees.

Puno, als Ausgangshafen des Festlandes auf der peruanischen Seite ist nun bei weitem nicht von Schönheit geprägt, die Titicacasee Inseln in Peru definitiv schon. Insgeheim hatten wir gehofft, dass Bolivien unserem Herzensland Peru nicht den Rang abläuft. Copacabana als bolivianisches Gegenstück ist entsprechend auch Ausgangspunkt für viele Ausflüge. Aber im Gegensatz zu Puno bietet auch der Ort selbst schon einiges.

Der Hafen von Copacabana

Was du in Copacabana am Titicacasee sehen solltest

Bevor wir dir die schönsten Spots in dem beschaulichen Dorf am Titicacasee in Bolivien zeigen, möchten wir dir noch ein paar Unterkunftsempfehlungen mit auf den Weg geben.

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1. Virgen de Copacabana

Neben dem Hafen, solltest du die schneeweiße Kathedrale Virgen de Copacabana auf deine Liste schreiben. Diese stellt einen der wichtigsten Wallfahrtsorte Boliviens dar. Insgesamt ist Copacabana ein wirklich schmuckes Städtchen, was sich dadurch von dem restlichen kargen und eintönigen Andenhochland und seinen Dörfchen enorm abhebt.

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2. Cerro Calvario

Angrenzend an Copacabana liegt der Cerro Calvario („Kalvarienberg“). Dessen Gipfel liegt auf 4.011m Höhe, was bedeutet er ragt von Copacabana (3.810m) überschaubare 200m in die Höhe. Entsprechend kannst du eine lockere Wanderung unternehmen, um diesen Gipfel zu erklimmen. In Fußnähe vom Stadtzentrum aus zu erreichen, zeigt der Weg hinauf an verschiedenen Stationen recht anschaulich die Leiden Jesu bis zum Altar und Kreuz auf dem Gipfel. Auch für Nicht-Gläubige bietet der Cerro Calvario einen unglaublichen Ausblick. 

Bei klarem Wetter kann man die Weite der umliegenden Natur genießen. Copacabana, der Titicacasee, die Inseln ergeben ein herrliches Gesamtbild. Alleine dafür lohnt sich der Aufstieg.

Jesuskreuz am Cerro Calvario in Copacabana
Aussicht auf Copacabana vom Cerro Calvario

Unser Tipp: Oben auf dem Gipfel den Sonnenuntergang mit einem heimischen Bierchen genießen! Aber nachher schnell wieder runter, denn ist die Sonne einmal weg wird es in Kürze doch ziemlich kalt.

Sonnenuntergang in Copacabana

Bootstour zu den Titicacasee Inseln

Einer der typischen Ausflüge, die man von Copacabana unternehmen kann, ist die Bootstour zur Isla del Sol und zur Isla de la Luna. Als Kombination ist so ein umfassender, inspirierender, ruhiger und auch naturverbundener Tagesausflug möglich.

Esel auf der Isla del Sol

Isla del Sol

Die Bootsfahrt vom Hafen aus führt einen erst zur Isla del Sol („Sonneninsel“), der größten Insel des Titicacasees. Neben dem Cerro Chequesan (4.075m) befinden sich dort ein Inkatempel, ein Inkabrunnen und die Treppe des Inka. Aber Achtung – nicht alles ist frei zugänglich! Teile der Bevölkerung sträuben sich gegen den Tourismus. Daher sind teilweise ganze Landabschnitte abgesperrt.

Ungefähr 2.000 Menschen leben auf dieser Insel, hauptsächlich in Ch’alla. Dort befindet sich auch die Anlegestelle am Sandstrand einer feinen, kleinen Bucht. Wir wurden auf unseren Wunsch hin an einer anderen Stelle rausgelassen um auf eigene Faust 1-2 Stunden bis zur Bucht spazieren zu können, wo wir wieder aufgesammelt wurden. Absolut empfehlenswert!

Isla del Sol ist eine Titicacasee Insel in Bolivien

Isla de la Luna

Die Isla de la Luna („Mondinsel“) ist deutlich kleiner und liegt in direkter Sichtweite zur Isla del Sol. Hier befindet sich der Tempel der Sonnenjungfrauen. Falls du den Inkatempel auf der Isla del Sol nicht zu Gesicht bekommen konntet, so findest du hier überraschend intakte Bauten mit einer Vielzahl von verschiedensten Räumen in allen Größen. Oftmals werden hier auf den Feldern davor Zeremonien abgehalten. Teilweise wohl auch als Touristenattraktion – trotzdem absolut sehenswert.

Küste an der Isla de la Luna nahe Copacabana

Dieser Ausflug, von der Bootsfahrt auf dem Titicacasee bis zur Erkundung der Inseln mit ihrer Natur und ihren Bauten, hat uns abermals absolut beeindruckt und geprägt. Es ist einfach ein ganz besonderes Gefühl in dieser Region dem Himmel so nahe zu sein und dabei die nach wie vor unglaublichen Weiten des Titicacasees vor seiner Nase zu sehen. Wie schön kann unsere Erde sein?

Auf dem Boot von Copacabana Richtung Inseln

Weiterreise vom Titicacasee

Als nächste Etappe bietet sich der Bus nach La Paz an. Diese quasi alternativlose Fahrt möchten wir nicht unerwähnt lassen, da sie sich als etwas weniger entspannt als erhofft erwiesen hat. Dies lag, zusätzlich zu den gewohnten langen Wartezeiten, insbesondere an einem ganz besonderen Stopp. Ziemlich spät nachts mussten wir nämlich plötzlich (zumindest für uns) alle den Bus räumen. Es sollte ein großes Gewässer überquert werden, für den es extra eine Autofähre gab. 

Doch diese ist wohl nur in der Lage den Bus alleine, ohne Insassen, sicher auf die andere Seite zu befördern. So mussten wir die Strecke, mitten in der Nacht, auf einem kleinen wackeligen Kutter zurücklegen, auf dem nicht nur Hannah gefährlich übel wurde. Letzten Endes haben es allerdings alle rüber geschafft und die Fahrt führte uns schlussendlich heil nach La Paz. Also sei vorbereitet, wenn du diese Route fährst!

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Herrlich! Ehrlich?

Es gibt ein großes Problem in Copacabana, was uns insbesondere auf der an sich tollen Wanderung auf den angrenzenden Cerro Calvario doch sehr ernüchtert hat: Müll. Unmengen davon! Es ist nicht nur für die Umwelt fatal, da diese Stück für Stück zerstört wird. Bilder verbreiten sich wie ein Lauffeuer, wodurch im ersten Schritt die Tourismusbranche und im zweiten die Wirtschaft des Landes leidet. 

Schon jetzt lebt Copacabana vom Tourismus, doch kann sich ein Hype auch schnell ins Gegenteil umkehren wegen solchen Folgeerscheinungen. Welche Seite vom Titicacasee wir empfehlen würden? Definitiv beide! Für uns wird Peru immer mit emotionalen Erinnerungen verbunden bleiben und alleine die Existenz der Uros-Inseln machen diese Titicacasee-Seite zu etwas ganz Besonderem. Dafür ist der Ausgangsort Copacabana deutlich schöner als Puno in Peru. Da die Wege nicht allzu weit sind, raten wir also zu einer Reise nach Peru und Bolivien.

Steinformationen auf der Isla del Sol

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Henrik von Generation World
Henrik

Hi, ich bin Henrik - Mitbegründer von Generation World. Als Autor, Drohnenpilot und Videograf arbeite ich gemeinsam mit Hannah leidenschaftlich bei der Umsetzung unseres gemeinsamen Herzensprojektes.

Wie auf unseren Reisen, gibt es keinen Berg, der nicht zu erklimmen und keinen Weg, der zu weit ist. Kommst du mit uns?

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