Inhalt
- Waqrapukara - Ein absoluter Geheimtipp bei Cusco
- 5 spannende Fakten zu Waqrapukara
- Anreise nach Waqrapukara: Tour oder auf eigene Faust?
- Wanderlust Peru: Waqrapukara mit sozialer Verantwortung
- Waqrapukara Tour: Ablauf im Überblick
- 3 Tipps für deine Tour nach Waqrapukara
- Herrlich! Ehrlich?
- Unsere Reiseführer-Empfehlung für deine Peru Reise
Wie die Ohren eines Pumas stechen die Felsen mit ihren Ruinen aus dem weiten Andenpanorama hervor. Mit Waqrapukara erwartet dich eine geheimnisvolle, altehrwürdige Inka Festung in einer außergewöhnlichen Form. Und das ganz in der Nähe der touristischen Hauptstadt von Peru: Cusco. Es gibt sie selbst hier noch, diese Orte, an die es nur wenige Reisende treibt und an denen du noch beinahe ungestört die Kraft der unglaublichen Natur genießen kannst. Viele Mythen ranken sich um die recht unbekannte Geschichte Waqrapukaras und ihren Zweck in dieser entlegenen Gegend.
Waqrapukara - Ein absoluter Geheimtipp bei Cusco
Du kennst Cusco und die gängigen Tourenangebote, aber hast noch nie von Waqrapukara gehört? Kein Wunder! Bis dato wird diese Tour eher selten angeboten. Und doch lohnt sich dieser Ausflug in unseren Augen vermeintlich mehr als so manch anderer der ewig gleichartigen Angebote. Waqrapukara ist eine beeindruckende Inka Festung in der Nähe von Cusco, die weniger bekannt, aber äußerst faszinierend ist.
In diesem Beitrag erfährst du alles, was du zu einem Tagesausflug von Cusco aus wissen solltest. Wie plane ich einen Ausflug nach Waqrapukara? Wie viel Zeit sollte ich einplanen? Was muss ich einpacken? Lohnt sich die lange Anreise? Du hast die Fragen. Wir geben dir die Antworten. Also, auf geht’s nach Waqrapukara!
Zu unserem Blogbeitrag: Unsere 9 liebsten Cusco Sehenswürdigkeiten & Aktivitäten
5 spannende Fakten zu Waqrapukara
Name: Der Name Waqrapukara stammt aus der Quechua-Sprache. „Waqra“ bedeutet „Horn“ und „Pukara“ bedeutet „Burg, Festung“. Der Name lässt sich also als „Festung der Hörner“ übersetzen, was auf die charakteristischen Felsformationen der Gipfel hinweist, die wie Hörner aussehen.
Lage: Waqrapukara liegt auf über 4.100 Metern über dem Meeresspiegel und ist damit dem Himmel nochmal näher als Cusco auf knapp 3.400 Metern. Diese strategische Lage auf dem Berg ermöglichte es den Inka, das Tal und die umliegenden Gebirgspässe zu kontrollieren und potentielle Feinde aus der Ferne zu erspähen.
Zweck: Es wird vermutet, dass Waqrapukara ein bedeutendes religiöses Zentrum im 15. Jahrhundert war – möglicherweise für die Verehrung von Gottheiten, die mit den Bergen und der Natur verbunden waren. Die Inka nutzten solche Orte oft für Zeremonien und Rituale. Es wurden auch Anhaltspunkte für militärische Kämpfe gefunden.
Architektur: Die Festung umfasst eine Reihe von Steinmauern, Terrassen und Plattformen. Bemerkenswert sind die beeindruckenden Torbauten, die in den Felsen gehauen wurden. Die ikonische Formation der Berge sind natürlich und nicht künstlich erschaffen. Cool, oder? Die Tourismusbehörde hat in den vergangenen Jahren ein Restaurationsprojekt durchgeführt, welches den Komplex begehbar macht und den Tourismus vorantreiben soll – ob das gut oder schlecht ist, dazu haben wir eine zwiegespaltene Meinung.
Juwel: Im Vergleich zu bekannteren Inka Stätten wie Machu Picchu oder Sacsayhuamán ist Waqrapukara noch ein wenig besuchtes Ziel. Meist musst du mehrere Tage warten bis sich überhaupt eine Kleingruppe für eine Tour zusammenfindet oder du musst eine Privattour organisieren lassen, solltest du nicht mit einem eigenen Auto unterwegs sein. Also tatsächlich ein Geheimtipp in Cusco, wenn du auf der Suche nach einem ruhigeren, authentischeren Erlebnis der Inka-Kultur bist.
Anreise nach Waqrapukara: Tour oder auf eigene Faust?
Die Anreise nach Waqrapukara ist durchaus langwierig. Das nächstgelegene Dörfchen nennt sich Santa Lucía. Um diese wundervolle, altehrwürdige Festung der Inka und die umliegende Andenlandschaft hautnah erleben zu können, hast du im Prinzip zwei Optionen:
- Tagesausflug von Cusco
- Auf eigene Faust mit mehreren Tagen in Cusipata
Die erste Variante ist mit den wenigsten Umständen und den geringsten Kosten verbunden. Allerdings solltest du etwas Zeit in Cusco mitbringen, denn es finden nicht täglich Touren statt. Wir selbst waren in unserer Kleingruppe lediglich zu Sechst.
Zur zweiten Variante können wir nicht aus eigener Erfahrung sprechen. Dennoch ist es eine tolle Option – wenn du Zeit im Gepäck hast – einige Nächte im Ort Cusipata zu verbringen. Von dort aus befindest du dich nah an Peru Highlights wie den Regenbogenbergen Vinicunca und Palccoyo sowie an Waqrapukara oder der Hängebrücke Q’eswachaka. Allerdings musst du mit höheren Kosten rechnen, da du auf individuelle Transfers angewiesen bist. Dafür hast du den großen Vorteil, vor den Touristenmassen aus Cusco an den jeweiligen Orten zu sein.
Wanderlust Peru: Waqrapukara mit sozialer Verantwortung
Transparenzhinweis: Wir haben die Tour für Recherchezwecke dankenswerter Weise zur Verfügung gestellt bekommen.
Unsere Tour wurde organisiert von Wanderlust Peru – eine lokale Reiseagentur, die an die Nichtregierungsorganisation CooperarPerú in Cusco angeschlossen ist. Das Projekt unterstützt seit mehr als 12 Jahren Kinder und Jugendliche im sozial benachteiligten Stadtviertel Tankarpata in Cusco mit Bildungsangeboten, Aufklärungsarbeit und Betreuung. Nicht selten leiden die Kinder unter sozialer Vernachlässigung oder den Konsequenzen von Alkoholmissbrauch und Diskriminierung.
Seitdem Hannah im Jahre 2014 aktiv als Volunteer bei CooperarPerú gearbeitet hat, unterstützen wir das rein spendenfinanzierte Projekt und konnten Tankarpata mehrfach besuchen. Als Tourenorganisator hat es sich Wanderlust Peru zum Ziel gesetzt, Reisenden die Natur und die Kultur rund um Cusco auf nachhaltige Weise abseits ausgetretener Pfade näherzubringen. Die Einnahmen daraus dienen der Finanzierung der NGO bzw. dem Fortbestand der Arbeit in Tankarpata und lokalen Communitys auf dem Land, sodass diese direkt vom Tourismus profitieren.
Wenn du mit deiner Reise nach Peru gleichzeitig Gutes tun und nicht in massentouristischen Reisegruppen landen willst, empfehlen wir dir aus tiefstem Herzen in Kontakt mit Brayan zu treten. Brayan hat sowohl CooperarPerú als auch WanderlustPerú von seinem an Krebs verstorbenen Bruder Edu übernommen und widmet sein Leben den Kindern in Tankarpata.
Zur Website von WanderlustPerú (Touren)
Zur Website von CooperarPerú (Infos zum Projekt)
Brayans WhatsApp Nummer: +51 931 503 837
Hannahs Buch über ihre Arbeit als Volunteer in Peru: Pachamama – Reise ins Unbekannte
Waqrapukara Tour: Ablauf im Überblick
Eine Tour von Cusco nach Waqrapukara nimmt auf jeden Fall einen ganzen, langen Tag in Anspruch. Sie startet in den sehr frühen Morgenstunden und endet, je nach Hindernissen, auch erst im frühen Abend (Stichwort: Hora peruana).
Hier haben wir den exemplarischen Ablauf unserer Tour zur Inka Festung Waqrapukara für dich rekapituliert:
- 4:00 Uhr | Abholung in Cusco
- 6:30 Uhr | Frühstück in Cusipata (auch mit vielen vegetarischen Optionen)
- 8:00 Uhr | Santa Lucia: Eine weitere Stunde geht es über irrsinnige Serpentinen durch faszinierendes Bergpanorama, welches wirklich anders ist als sonst wo in Peru. Über moosbewachsene Hügel in eine weichere, märchenhafte Landschaft, in der man auch Feen, Zwerge oder Trolle vermuten könnte.
- 8:30 Uhr | Startpunkt Wanderung: Nach langer Busfahrt beginnt endlich die Wanderung. Eine sehr kurzweilige und angenehme Wanderung von etwa 3 Kilometern bzw. maximal 90 Minuten.
- 10:00 Uhr | Waqrapukara Festung und Mirador: Zum Zeitpunkt unseres Besuches fanden letzte Restaurierungsmaßnahmen der alten Mauern statt, die im Rahmen eines Millionen schweren Förderungsprojektes vollzogen wurden. Steige unbedingt etwas weiter hoch bis auf den Mirador (Aussichtspunkt). Erst hier siehst du die volle Pracht eingebettet in den weiten Horizont. Obwohl wir bereits so oft in Peru waren, hat uns dieses Naturwunder absolut begeistert!
- 15:00 Uhr | Auf der langen Rückfahrt überraschte uns ein heftiges Gewitter, das für erhebliche Verzögerung sorgte. Übrigens: Jeder Autofahrer in den Anden hat stets eine weibliche und eine männliche Knoblauchknolle im Auto liegen. Diese sollen dem Glauben nach vor Blitzeinschlägen schützen. Der Stopp an der Laguna Pomacanchi war entsprechend nur ein kurzer Ausblick auf eine riesige Lagune, die ansonsten nicht unbedingt durch außergewöhnliche Schönheit besticht.
- 16:00 Uhr | Mittagessen in Cusipata (ebenfalls mit vielen vegetarischen Optionen)
- 18:00 Uhr | Ankunft in Cusco
3 Tipps für deine Tour nach Waqrapukara
Schwierigkeitsgrad der Wanderung: Einfach-Mittel
Der schmale Trek bis hoch nach Waqrapukara ist eigentlich nicht der Rede wert – wenn da der letzte Anstieg nicht wäre. Ohne diese Steigung würden wir die weitestgehend flache Wanderung als einfach einstufen. Nichtsdestotrotz geht es hoch bis auf 4.140 Meter. Daher empfehlen wir einige Tage der Akklimatisierung in Cusco.
Respektvolles Reisen
Das Leben in den anliegenden Dörfern ist sehr ursprünglich und touristisch kaum erschlossen. Du wirst in Cusipata die letzte „richtige“ Toilette für den gesamten restlichen Tag bis zur Rückkehr nach Cusco auffinden. Die in Santa Lucía und Umgebung lebenden Menschen indigener Abstammung mit ihren Traditionen und Bräuchen gestatten dir einen Einblick in ihr Land. Respektiere sie und die Umgebung, indem du z.B. um Erlaubnis zum Fotografieren fragst und auf keinen Fall Müll liegen lässt. Drohnen sind, je nach Wächter, erlaubt oder nicht. Da in der Gegend Andenkondore heimisch sind, solltest du eher darauf verzichten.
Das richtige Wandergepäck
Das Wetter hoch oben in den Anden kann extrem wechselhaft sein. Während die Sonne tagsüber sehr nah ist und für einen überraschenden Sonnenbrand auf der Nase sorgen kann, wirst du dankbar für jede Mütze, jeden Schal, jeden Handschuh, sobald die Wolken die Sonne verdecken oder gar ein Unwetter aufzieht. In deinen Rucksack sollte demnach Sonnencreme, eine Sonnenbrille und dicke Kleidung wandern. Ebenso empfehle ich jedem, der durch Peru reist, eine Rolle Klopapier ins Equipment aufzunehmen sowie immer für ausreichend Proviant zu sorgen.
Herrlich! Ehrlich?
Waqrapukara hat selbst uns alte Peru-Hasen wirklich positiv überrascht! Schon die Hinfahrt, aber vor allem auch die Wanderung selbst, offenbarte ein wunderbares, neues Andenpanorama. Und selbstverständlich bestach auch die eigentliche Inka Festung durch ihre einzigartige Form. Ein außergewöhnlicher Tagesausflug von Cusco, der heraussticht wie die Hörner der Gipfel. Die Distanzen sind lang, wenngleich im Rahmen des Restaurierungsprojektes noch zwei weitere Wanderwege entstehen sollen. Vermutlich trifft das Attribut „Geheimtipp“ nicht mehr allzu lange zu. Wer weiß, wie populär Waqrapukara in einigen Jahren sein wird. Einerseits schade. Andererseits zurecht. Es bleibt zu hoffen, dass auf diese Weise mehrere Menschen in ländlicher Armut vom Tourismus in Peru profitieren.
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P.S. Wir trinken gerne Wein beim Schreiben 😉
Unsere Reiseführer-Empfehlung für deine Peru Reise
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Henrik
Hi, ich bin Henrik - Mitbegründer von Generation World. Als Autor, Drohnenpilot und Videograf arbeite ich gemeinsam mit Hannah leidenschaftlich bei der Umsetzung unseres gemeinsamen Herzensprojektes.
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