Inhalt
Einen ganz intensiven und besonderen, aber auch sehr weiten Tagesausflug durften wir mit meiner peruanischen Gastfamilie gemeinsam erleben. Er führte uns in den Nationalpark Paracas, zu einem wunderschönen kleinen Strand, dem Playa de la Mina. Weiter ging es auf die bekannten Islas Ballestas, felsige Inseln voller Vögel und Robben mitten im Pazifik. Den Abschluss des Tages machte die Oase Huacachina, einer zivilisierten Oase inmitten weiter Sanddünen. Auch für uns ein völlig neues Ambiente, welches man so gar nicht in Peru erwartet. Mit diesen Sehenswürdigkeiten kannst du Peru einmal von einer ganz anderen Seite erleben. Mit Inseln, Strand, vielen Tieren und vor allen Dingen Wüstenlandschaft wird einem abermals die unglaubliche Vielseitigkeit dieses Landes präsent.
Also lass dich mit diesem Beitrag inspirieren und bringe Abwechslung in deine Peru-Reise!
Reisedaten
Lateinamerika:
Reisezeit: August – Oktober 2017
Reisedauer: 50 Tage
Peru:
Reisezeit: August/September 2017
Reisedauer: 11 Tage
Unterkunftsart: Gastfamilien
Organisation – Was für eine Tour!
Die Anfahrt von Lima nach Paracas nimmt bereits 3-4 Stunden in Anspruch, je nach Verkehr. Wir hatten aus Chosica sogar eine noch weitere Anfahrt und brauchten insgesamt ca. 5 Stunden. Daher ist ein früher Start um 4-5 Uhr morgens durchaus empfehlenswert, wenn man vor Ort den Besucherströmen (insbesondere am Hafen Paracas zu den Islas Ballestas) zuvor kommen möchte. Diesen Ausflug privat mit dem PKW zu absolvieren ist prinzipiell empfehlenswert. Allerdings sollte man ein ausdauernder Fahrer sein sowie sich entsprechend gut auskennen, damit man auch dahin kommt, wo man überall hin möchte. Natürlich ist es auch möglich von Lima aus eine entsprechende Tour zu buchen. Diese ist aber mit Sicherheit nicht so flexibel und individuell zu gestalten.
Wir geben zu: Diesmal war für uns nichts zu organisieren. Wir ließen uns völlig überraschen, von dem was unsere Gastfamilie mit uns vorhatte. Teilweise wusste sie abert auch selbst nicht, wie schön es werden würde.
Playa de la Mina – Strand im Paracas-Nationalpark
Der Paracas Nationalpark liegt direkt an der Pazifikküste südlich von Lima und bietet eine willkommene Abwechslung zu den typischen Wahrzeichen Perus wie den Inka Ruinen, kargen Bergserpentinen und kolonialen Städten. Dieses Naturschutzgebiet in der Region Ica erhält Wüsten- und Meeresökosysteme und sorgt für deren nachhaltige Nutzung. Dort erstreckt sich eine hochinteressante Küstenwüste mit Gesteinen in den unterschiedlichsten Farbtönen – je nach chemischer Zusammensetzung ocker, rostrot, grünlich oder anthrazit. Außerdem lebt dort eine unglaubliche Fülle an Tieren, insbesondere an See-Vögeln.
Ein Besuch am Meer darf folglich auch in Peru nicht fehlen. Unser Geheimtipp ist ein kleiner, aber feiner Strand ca. 20 Autominuten von Paracas entfernt, mitten im Nationalpark gelegen. Der Playa de la Mina ist etwas abgelegen und teilweise kann es dort auch sehr windig werden. Das Wasser ist beeindruckend klar, türkisblau und herrlich eiskalt. Passend kalt für die berühmten Humboldt Pinguine, denen man auch dort schon begegnen kann. Ein wirklich malerischer Strand und viel schöner als der direkt in Paracas!
Islas Ballestas – Die Vogelinseln
Beliebtestes Ausflugsziel sind die Islas Ballestas. Vor Paracas mitten im pazifischen Ozean gelegen, kann man auf diesen kleinen Felseninseln eine unglaubliche Vogelwelt, Seelöwen, Robben, Pinguine, Pelikane und mit etwas Glück sogar Delfine beobachten. Wirklich beeindruckende Reize für alle Sinne sind einem hier geboten. Hervorzuheben ist aber auch der Gestank aufgrund der Unmengen an Vogel-Exkrementen. Auch Hannahs Kamera blieb davon nicht ganz unverschont. Ein solcher Bootsausflug, wie er in Vielzahl am Hafen Paracas angeboten wird, ist absolut empfehlenswert, sollte aber auch nicht unterschätzt werden. Es ist eine sehr stürmische Gegend und je nach Wind und Wellengang wird das Ganze nicht nur entsprechend heftig, sondern meistens dann auch stundenweise komplett geschlossen. Auch die Auswahl der Boote ist entscheidend. Informiere dich dazu hier ausführlich über die Möglichkeiten eines solchen Bootsausflugs:
https://flashpacker-travelguide.de/islas-ballestas-paracas-nationalpark-peru-guide/
Die Oase Huacachina – Fruchtbarer Quell inmitten der Dünen
Höhepunkt unseres Trips war die Oase Huacachina, eine palmenumsäumte Lagune in der Wüste Perus. Etwas was man mit Peru so gar nicht assoziiert. Wir fühlten uns in den Orient versetzt, in Gedanken an Urlaube in Ägypten oder Marokko. Entsprechend waren auch die angebotenen Aktivitäten vor Ort. Es bieten sich geführte Touren an, um durch die Dünen der Umgebung zu brettern. Etwas kostspieliger besteht bestimmt auch die Möglichkeit sich selber ein Quad oder Ähnliches zu leihen. Wir düsten in einem großen Buggy über die Dünen – eine richtig wilde Fahrt! Unterbrochen von mehreren Stopps, die wahlweise eine famose Aussicht boten oder eine tollkühne Abfahrt zum Sandboarden. Die Oase selber nutzten wir kurz als Rückzugsort, zur Organisation und insbesondere zum Kraft und Essen tanken in einem der vielen Restaurants. Diverse kleine Lädchen laden dort natürlich auch zum Shoppen ein, aber dafür hatten wir nun wirklich keine Zeit.
Tagebuchausschnitt (Henrik), Peru 03.09.:
„Unser letzter ganzer Tag mit meiner Gastfamilie begann etwas verspätet um 4:30 Uhr frühmorgens mit der gut 5-stündigen Fahrt nach Paracas. Dort standen dann die Islas Ballestas mit dem Boot, anschließend dann der Paracas-Nationalpark sowie die Wüste mit der Oase Huacachina auf dem vollen Programm. Es sollte ein weiterer, intensiver Tag werden und er wurde wirklich überwältigend! Vormittags um 10:15 Uhr machten Hannah und ich im Hafen von Paracas die Bootsrundfahrt rund um die Islas Ballestas. Dort kann man neben tausenden Vögeln, Seelöwen sogar Humboldt-Pinguine beobachten. Den Nazca-Linien ähnliche Sandbilder können auch hier schon entdeckt werden. Uns haben die Pinguine am besten gefallen, aber auch die wahlweise tollenden oder faul herumliegenden Seelöwen waren aus allernächster Nähe wirklich beeindruckend. Aber puhh, der Gestank ist wirklich bestialisch und die permanente Gefahr von einem der zigtausend Vögel angekackt zu werden ziemlich real, wie einige Mitreisende erfahren durften.
Nach diesem knapp zweistündigen Ausflug trafen wir meine Gastfamilie im Hafen wieder und es ging mit dem Auto tiefer rein in den Nationalpark Paracas. Dort erwarteten uns bereits erste Ausläufer der weitläufigen Wüstenlandschaft. Nächster Stopp war ein wunderschön idyllischer, kleiner Strand, an dem wir uns aufgrund des Zeitmangels und der Umstände allerdings gegen ein Bad entschieden. Schließlich hatten wir noch einiges vor! Nach weiteren 1 ½ Stunden Fahrt kamen wir dann zum Höhepunkt des Tages, der Oase Huacachina. Dort ging es in einer Gruppe von circa 10 Leuten per Sandbuggy auf eine wilde, wahrlich rasante Fahrt durch die steilen Dünen der Wüste. Diese konnten es locker mit jeder Achterbahn aufnehmen. Zusätzlich inbegriffen war für jeden der wollte auch Sandboarding.
Auf einem Brett liegend die höchsten Dünen herab zu düsen war wirklich ein Riesenspaß. Doch die Sandkörner fanden sich hinterher wirklich noch tagelang in den Ritzen unserer Körper versteckt. Schlussendlich war dann der prächtige Sonnenuntergang über der Wüstenlandschaft der letzte atemberaubende Moment. Der Abschluss eines Ausflugs, der für die weniger bekannte peruanische Landschaft steht und abermals Perus wahnsinnig viele Facetten der Natur aufzeigt. Nach einem wohltuenden Abendmahl in der Oase, traten wir dann, völlig fix und fertig von der Fülle an Eindrücken und Erlebnissen, die lange Rückfahrt an. Und morgen auf nach Cusco!“
Herrlich! Ehrlich?
Unser Ausflug stellte sich wirklich als intensiver Tag heraus. Für uns war er perfekt organisiert, aber insbesondere für den- oder diejenigen, die auch noch (im peruanischen Verkehr) selber fahren müssen, ist er so sehr anstrengend. Zur Entlastung könnte man auch die eine oder andere Nacht in Paracas verbringen, um von dort aus dann einzelne gezielte Ausflüge zu unternehmen. Des Weiteren bietet sich in der Region dann auch Arequipa als Station an, welche wir bei der Routenplanung leider komplett außen vor gelassen haben.
Obwohl im Paracas Nationalpark einige verlassene Ecken zu finden sind, der Ansturm ist vor allem in der Hochsaison immens. Gerade am Anlegepunkt in Richtung Islas Ballestas sollte man teils mit langen Wartezeiten rechnen. Und so herrlich die Oase Huacachina auch ist, der Tourismus findet auch hier sein El Dorado. Die Oase gleicht eigentlich einer eigenen kleinen Stadt mit zahlreichen Reisebüros, Geschäften, Bars und Restaurants. Wer eine verlassene Oase erwartet, sollte sich dessen bewusst sein.
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Henrik
Hi, ich bin Henrik - Mitbegründer von Generation World. Als Autor, Drohnenpilot und Videograf arbeite ich gemeinsam mit Hannah leidenschaftlich bei der Umsetzung unseres gemeinsamen Herzensprojektes.
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